Sie sind hier: Startseite > News-Detailseite

Abwasserbetrieb stellt zum „Welttoilettentag“ klar: Toiletten sind keine Mülleimer

Rund 120.000 Badewannenfüllungen Abwasser reinigt und entsorgt der Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) täglich auf hohem technischen Niveau in seiner Kläranlage in Müllekoven. Und mit dem Schmutzwasser strömt auch so allerhand Unrat in die Kläranlage, der in der Kanalisation überhaupt nichts zu suchen hat.

„Straßeneinläufe, im Volksmund auch Gullies genannt, und Toiletten sind keine Mülleimer! Speziell Essensreste locken Ratten an und ernähren sie, wodurch die Population steigt. Medikamente können nach dem aktuellen Stand der Technik in unserer Kläranlage nur bedingt herausgefiltert werden und werden leider automatisch nach Verlassen der Kläranlage in unsere Gewässer geleitet. Daher müssen Pillen und Co – vor Zugriff gesichert – über die Restmülltonne entsorgt oder in Apotheken zurückgegeben werden. Zwar sind Apotheken zur Annahme nicht gesetzlich verpflichtet, bieten diesen Service aber oftmals dennoch an. Und ein ganz anderes Problem für den Abwasserbetrieb: Feuchttücher verstopfen unsere Pumpen, da sie sich nicht wie klassisches Toilettenpapier von der Rolle im Wasser auflösen“, erklärt Tim Schwenkmezger anlässlich des „Welttoilettentages“ am 19.11.2021, warum Toiletten nicht als Mülleimer missbraucht werden sollten.

Müll in der Kanalisation gefährdet Daseinsvorsorge

Vor 20 Jahren ins Leben gerufen, soll der „Welttoilettentag“ eigentlich daran erinnern, dass der Bevölkerung in vielen Ländern der Erde nicht ausreichend hygienische Sanitäreinrichtung zur Verfügung stehen. „Zwar stehen wir hier in Troisdorf nicht vor diesem Problem, wohl aber vor einem ganz anderen, das Ausdruck unserer Wohlstandsgesellschaft ist – Hygieneartikel wie Wattestäbchen und Abschminktücher, die über die Toilette entsorgt werden“, erklärt der Vorstand des ABT Volker Jansen.

„Mit seinem sorgsamen Umgang kann jeder einzelne aktiv dazu beitragen, die Gesamtkosten zu senken, die über die Abwassergebühren anteilig auf alle Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden. Das ist ganz logisch: Je weniger Essensreste über die Toilette entsorgt werden, desto geringer sind die Kosten für die Rattenbekämpfung. Und je weniger Feuchttücher in die Toiletten geworfen werden, desto seltener entstehen kostenintensive Schäden an unseren Pumpen“, erklärt Schwenkmezger. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen handele der ABT im Interesse des Gemeinwohls und genau aus diesem Grund wolle er anlässlich des Welttoilettentages die Öffentlichkeit noch einmal in aller Deutlichkeit daran erinnern, die Toilette nur für das zu nutzen, für das sie auch vorgesehen sei.