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Private Kanäle auf Dichtheit prüfen

Abwasserbetrieb warnt: Viele Firmen sind nicht zugelassen

Der Abwasserbetrieb Troisdorf - AöR hat kürzlich die Grundstückseigentümer, die bereits Dichtheitsprüfungen ihrer Abwasserleitungen durchführen mussten, an die Vorlage der Bescheinigungen erinnert. So mussten zum Beispiel die privaten Abwasseranlagen in Friedrich-Wilhelmshütte bis Ende Juni geprüft werden.
Die rund 3.300 Troisdorfer Liegenschaften, die bislang noch keine Prüfung vorgelegt haben, wurden jetzt aufgefordert, dies möglichst bald nachzuholen.

Der Abwasserbetrieb Troisdorf - AöR warnt in diesem Zusammenhang dringend noch einmal vor „Schwarzen Schafen“, die mit vermeintlich günstigen Angeboten auf Kundenfang gehen. Volker Jansen, Vorstand des Abwasserbetriebs: „Firmen, die Dichtigkeitsprüfungen vornehmen, benötigen einen Sachkundenachweis, der von der Handelskammer, der IHK oder der Ingenieurkammer ausgestellt wird. Prüfprotokolle von dubiosen Firmen erkennen wir nicht an.“

Der § 61 a des Landeswassergesetzes und die Satzung des Abwasserbetriebs schreiben vor, dass Hauseigentümer ihren Kanalanschluss auf Dichtheit kontrollieren lassen müssen. „Die Leitungen müssen überprüft werden, weil Brüche, Risse, eingewachsene Wurzeln oder andere Schäden an den erdverlegten Abwasserleitungen dazu führen können, dass versickerndes Abwasser das Grundwasser belastet und unkontrol-liert Grundwasser in das Kanalnetz gelangt“, erklärt Jansen. Jede weitere Prüfung müsse anschließend im Abstand von 20 Jahren oder nach jeder Änderung der Abwasserleitung durchgeführt werden.

Laut Stiftung Warentest sind die meisten der eine Million Kilometer langen privaten Leitungen unter deutschen Grundstücken undicht. Die 500.000 Kilometer öffentliche Kanäle werden seit Jahren umfangreich saniert. Doch die Millioneninvestitionen der Kommunen in die Kanalsanierung sind teils wirkungslos, wenn die privaten Leitungen undicht sind.

Neue Anschlussleitungen müssen immer mit Luft- bzw. Wasserdruck überprüft werden, um die Dichtheit nachzuweisen. Bei bestehenden Leitungen reicht in den meisten Fällen eine Untersuchung mit einer Spezialkamera.

Weitere Informationen über Prüfer, Sanierer, Installateure, Tiefbauer und Sanierungsmöglichkeiten gibt es unter Internetseite des LANUV. Fragen rund um das Thema Dichtigkeitsprüfungen beantwortet der Abwasserbetrieb auch unter der Telefonnummer 02241 888 123. Die Experten informieren darüber, wer seine Anschlüsse wann und wie prüfen lassen muss, an wen sich Hausbesitzer wenden können und geben darüber hinaus Informationen zum Thema Rückstausicherung.