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Neubau eines Regenklärbeckens im Bereich der Siebengebirgsallee

Entlastung der Kläranlage Müllekoven

Über die Hintergründe und den aktuellen Stand der Baumaßnahmen rund um die Errichtung eines Regenklärbeckens im Bereich der Siebengebirgsallee informierte der Abwasserbetrieb Troisdorf AöR (ABT) am Montag, 29. Oktober 2012. Derzeit entsteht im Bereich der DLRG-Station ein Regenklärbe-cken mit einem Fassungsvermögen von rund 180 Kubikmeter. Es ist Teil umfassender Maßnahmen, mit denen die Kläranlage Mülle-koven entlastet werden soll. In der Anfangsphase nutzte der Be-reich Netz der Stadtwerke Troisdorf die Arbeiten zwischen Mai und September 2012 für die ohnehin erforderliche Erneuerung von Versorgungsleitungen. So bleiben die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich. „Das Regenklärbecken mit einer Investitionssumme von insgesamt rund zwei Millionen Euro ist der letzte Baustein unseres langfristi-gen Projekts ‚Reaktivierung Trennsystem Troisdorf‘“, erläutert Pe-ter Blatzheim, Vorstand des Abwasserbetriebs Troisdorf. Vorange-gangen war – so Blatzheim – die gebietsbezogene Sanierung der Kanäle und Grundstücksentwässerungsanlagen seit 2009. Diese steht nunmehr ebenfalls vor dem Abschluss. „Der Abwasserbetrieb verfolgt eine Strategie der gebietsweisen Kanalsanierung unter Einbeziehen auch der privaten Anlagen als ganzheitliches Vorgehen. Das ist insgesamt am wirtschaftlichsten und hat den größten Effekt für den Gewässerschutz“, so der Vorstand des Abwasserbe-triebs. Hohen Stellenwert habe in der gesamten Bauphase auch die Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses. Das habe zwar die Bauzeit insgesamt verlängert, die unvermeidlichen Beeinträchti-gungen des Straßenverkehrs können dadurch aber in Grenzen bleiben.

Mit dem Neubau des Regenklärbeckens lässt sich das Regenwas-ser aus dem Bereich zwischen Siebengebirgsallee und Altenforst zukünftig ortsnah in die Agger einleiten. Derzeit wird es in die rund fünf Kilometer entfernte Kläranlage Müllekoven abgeleitet. Denn auch leicht verschmutztes Regenwasser, das über möglicherweise verschmutzte Oberflächen in das Abwassersystem gelangt, muss vor Einleitung in den Fluss behandelt werden. Außerdem verzeichnet der Abwasserbetrieb insbesondere in den niederschlagsreichen Wintermonaten und bei Hochwasser der Agger hohe Fremdwasserabflüsse in diesem Einzugsgebiet der Kläranlage. „Diese nicht belasteten Wassermengen beeinträchti-gen allerdings eine optimale und wirtschaftliche Abwasserreini-gung“, erklärt Volker Jansen, stellvertretender Vorstand des Ab-wasserbetriebs Troisdorf AöR (ABT). Zuvor war daher bereits die Kanalisation zwischen Siebengebirgs-allee und Altenforst in den letzten Jahren umfangreich saniert und zum Teil erneuert worden. Außerdem werden Schmutz- und Re-genwasser jetzt über getrennte Kanäle abgeleitet. Das war eine wichtige Voraussetzung für die zukünftige ortsnahe Einleitung, hebt der Abwasserbetrieb hervor. Das aktuelle Bauvorhaben umfasst neben dem Regenklärbecken auch einen rund 80 Meter langen Zulaufkanal parallel zur Sieben-gebirgsallee, mit dem das Becken an das vorhandene Regenwas-sernetz Aggerdamm/Siebengebirgsallee angebunden wird. Ein ebenfalls neuer, rund 50 Meter langer Ablaufkanal wird an einen bereits vorhandenen Entlastungskanal angeschlossen. Von dort werden die Niederschlagsabflüsse aus dem Trennsystem unter-halb des Aggerwehres in die Agger eingeleitet.

Sascha Bach, als Projektleiter des Abwasserbetriebs für die Bau-maßnahmen verantwortlich, erläuterte eine wichtige Besonderheit des Bauverfahrens: „Der Bau des Beckens erfolgt in einem spe-ziellen Bauverfahren, bei dem wesentliche Teile zunächst oberir-disch hergestellt und dann in den Boden abgesenkt werden.“ Die mit der Ausführung beauftragte Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH, die dieses optimierte Verfahren vorgeschlagen hatte, kann hiermit die Bauzeit um einige Wochen verkürzen. Auch hierdurch könne man – so Sascha Bach – die Beeinträchtigungen für die Anlieger minimieren. Der Bereich Netz der Stadtwerke Troisdorf GmbH erneuerte paral-lel die Gasmitteldruck-Versorgungsleitung und die Wasserversor-gungsleitung an der Siebengebirgsallee auf einer Länge von 320 Metern. Damit verbunden war im Gasbereich eine Netzverstärkung, im Wasserbereich die Erstellung eines Ringschlusses zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. Im selben Graben ersetzte man ein altes Nieder- und Mittelspannungserdkabel auf einer Län-ge von 210 Metern und verlegte ein Datenleerrohr für zukünftige Anwendungen. Die Inbetriebnahme des neuen Regenklärbeckens ist für Mitte 2013 vorgesehen. „Durch die Maßnahme wird der Zufluss von Niederschlagswasser in die Kläranlage deutlich reduziert – eine wichtige Voraussetzung für einen möglichst störungsfreien und wirtschaftlichen Betrieb unserer Kläranlage Müllekoven auch in niederschlagsreichen Monaten“, erläutert Volker Jansen.

Bildunterschrift:

Der Bau des neuen Regenklärbeckens erfolgt in einem speziellen Bauverfahren, bei dem wesentliche Teile zunächst oberirdisch hergestellt und dann in den Boden abgesenkt werden. Hierdurch kann man die Bauzeit reduzieren und die Beeinträchtigungen für die Anlieger minimieren. Datenblatt zum Regenklärbecken (RKB) Fassungsvermögen: 180 m3 Baubeginn: Mai 2012 Bauzeit: ca. 15 Monate Absenkschächte: RKB: rund 21 x 7 m BÜ rund 10 x 6 m MID rund 10 x 3,50 m Materialverbrauch: 510 m3 Beton (alle Bauwerke) 244 m3 Unterwasserbeton Gewicht RKB: 400 t (Außenwände) Aushub: insgesamt 1.300 m3 Zulaufkanal: DN 1200, ca. 80 m Ablaufkanal: DN 1200, ca. 50 m